Politik

POLITIK

Wesentliche Informationen

Das Fach Politische Bildung ist im Land Berlin in der Sekundarstufe I seit dem Schuljahr 2019/20 ein eigenständiges Fach. Es wird mit jeweils einer Wochenstunde in den Klassen 7 bis 10 unterrichtet; aufgrund der inhaltlichen Korrespondenzen werden Geschichte und Politik in der Regel von der gleichen Lehrkraft unterrichtet. Darüber hinaus bieten wir Sozialkunde als Wahlpflichtfach in Klasse 8 und Politik als Wahlpflichtfach in Klasse 9 an. Beide Wahlpflichtkurse werden mit jeweils zwei Stunden pro Woche unterrichtet. In der Oberstufe können Schüler*innen das Fach Politikwissenschaft (PW) als Grundkurs und seit dem Schuljahr 2022 als Leistungskurs wählen.

 

Zielsetzungen des Politikunterrichts

Die Fächer Politische Bildung/PW sind ein wesentlicher Bestandteil der gesellschaftswissenschaftlichen Bildung. Sie trägt in besonderem Maße dazu bei, dass unsere Schüler*innen aktuellen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen einer sich immer schneller verändernden Welt adäquat begegnen können. Analog zum Fach Geschichte geht es auch in den Fächern PB/PW um die Entwicklung von Fähigkeiten zum kritischen Analysieren, Differenzieren, Hinterfragen und Urteilen.

Der Unterricht qualifiziert die Schüler*innen somit dazu, sich in verschiedenen politischen Zusammenhängen, z.B. im politischen System der Bundesrepublik Deutschland und der EU, sowie in den Herausforderungen und Veränderungen der globalisierten Welt zurechtzufinden. Aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche oder politische Probleme, Entwicklungen oder Ereignisse werden dementsprechend im Unterricht berücksichtigt.

 

Politische Bildung über den Lernort Schule hinaus

Unserem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften ist die Organisation und Durchführung zahlreicher Projekte besonders wichtig:

  • Im Rahmen des Politikunterrichts besuchen wir zahlreiche Veranstaltungen von Stiftungen und Organisationen, z.B. der Friedrich-Ebert-Stiftung oder der Schwarzkopfstiftung. Auf diese Weise ermöglichen wir unseren Schüler*innen die aktive Teilnahme an aktuellen politischen Debatten. Darüber hinaus gehört der Besuch weiterer außerschulischer Lernorte (z.B. großes Planspiel Bundestag, Lobbyführung durch das Regierungsviertel) zum festen Bestandteil unseres Curriculums. Gegenwärtig sind aufgrund des Pandemiegeschehens solche Aktivitäten indes nur eingeschränkt bzw. online möglich.
  • Die Entwicklung einer demokratischen Grundhaltung unserer Schüler*innen fördern wir seit 2007 in besonderem Maße als „Jugend debattiert“-Schule. Das Debattieren über aktuelle politische Themen ist fester Bestandteil des Unterrichts in der Mittel- und Oberstufe. Unsere Schüler*innen nehmen darüber hinaus mit großem Erfolg am Wettbewerb teil.
  • Durch gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln und politisches Engagement unserer Schüler*innen ist unser Gymnasium seit 2010 eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. In diesem Zusammenhang organisiert eine Gruppe von Schüler*innen zusammen mit den Lehrkräften unseres Fachbereichs einen Antirassismus-Projekttag und eine Gedenkfeier anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar.
  • Die Voraussetzung für die politische Willensbildung und politische Partizipation ist das Verständnis des Wahlsystems. Aus diesem Grund bieten wir anlässlich von Bundestagswahlen und Landeswahlen in Berlin Projekttage und Wahlsimulationen an, die gemeinsam mit allen Fachbereichen umgesetzt werden. So wurde z.B. 2021 anlässlich der Bundestagswahl ein schulweit unterstütztes, zweitägiges U18-Projekt zur Vorbereitung einer nach Klassen differenzierten Podiumsdiskussion durchgeführt, bei dem die Oberstufenprojekte zum Thema „Klimawandel“ vollständig vom Fachbereich Naturwissenschaften übernommen wurden.
  • Im Rahmen des WPU-Unterrichts und über diesen hinaus, z.B. in der Oberstufe, nehmen wir nach Möglichkeit an Wettbewerben teil, z.B. dem Wettbewerb des Deutschen Anwaltvereins oder der Bundeszentrale für politische Bildung. In den letzten Jahren wurden wir für unsere Beiträge mehrfach prämiert und erreichten z.B. deutschlandweit den dritten Platz beim DAV-Wettbewerb zum Thema „Grundgesetz“ und eine Platzierung unter den ersten 16 Einsendungen beim Wettbewerb der Bundeszentrale für Politische Bildung zum Thema „Wohnen – ein Luxusgut?“. Einige Wettbewerbsbeiträge können hier eingesehen werden.
    Weiterhin haben unsere Schüler*innen im Rahmen des WPU PB Klasse 9 vor zwei Jahren an lokalpolitischen Entscheidungen partizipiert, wodurch das Einrichten eines Zebrastreifens vor unserer Schule initiiert wurde.
  • In Zeiten der Globalisierung ist das Erfahren und Reflektieren neuer Perspektiven eine wichtige Voraussetzung für die politische Willensbildung. Als Mitgliedsstaat der EU liegt ein Schwerpunkt unseres Unterrichts auf dem Erleben der europäischen Werte und der Herausbildung einer europäischen Identität. Das Thema „Europa“ wird daher intensiv im Unterricht behandelt und durch außerunterrichtliche Aktivitäten vertieft. Für die eTwinning-Kooperation unserer Grundkurse PW mit dem Lycée Edgar Faure in Morteau zum Thema „Der Aufbau der EU“ wurden wir auf nationaler und europäischer Ebene mit dem eTwinning-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Derartige Kooperationen mit Staaten aus dem Erasmus+-Raum werden gegenwärtig in der Sek II vertieft und auf die Sek I ausgeweitet.

 

Dr. Roland Huschner

 


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